Die drei Kooperationspartner (v.l.) Veronika Lichtenwald (Dozentin Universität Siegen), Kristin Schrimpf (Ausstellungskuratorin) und Lali Mgaloblishvili vom Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen (VAKS) sind stolz. „Das Seminar und die Werkstatt-Ausstellung sind tolle Beispiele dafür, wie bereichernd Kooperationsprojekte sein können“, lautet das Fazit von Lali Mgaloblishvili.
Quelle: Cindy Neuberger
Im medienwissenschaftlichen Seminar haben Studierende eine eigene Werkstatt-Ausstellung im Siegerlandmuseum kreiert.
Was es im Rahmen der Ausstellung „Siegen. Fremde? Heimat?“ zu erleben gibt und wieso Integration allgegenwärtig ist
Von Cindy Neuberger
SIEGEN. Von der Decke des kleinen Raumes im Forum des Siegerlandmuseums hängt ein Mobilee. Oben ein Volleyball in Makramee-Technik eingeflochten, unten zwei Schnüre mit bunten Kärtchen, auf denen zwei Fragen stehen. Eine lautet: „Ich fühle mich verbunden mit dem Team, wenn…“ Die Antworten der Teammitglieder einer Volleyballmannschaft stehen auf den Karten darunter. An der Wand dahinter hängt ein Plakat: „Respekt ist für mich…“. Einige bunte Klebezettel wurden schon von Besuchenden der Ausstellung beschrieben und auf die Pappe geklebt.
Ausgangspunkte für die Projekte der Studierenden waren die Ausstellung „Siegen. Fremde? Heimat?“ des Siegerlandmuseums sowie die Wanderausstellung der Integrationsagenturen „Meine Geschichte. Unsere Geschichte.“. Die Seminarleiterin Veronika Lichtenwald, Dozentin Universität Siegen, sagt, dass es in dem Seminar besonders darum ging, die Integration bei dem Thema Migration aufzugreifen.
So ist das Volleyball-Mobilee ein Ausdruck der Frage „wie Respekt und Zusammenhalt das Teamgefüge beeinflussen können“, erklärt die Seminarleiterin. Sie ist begeistert, welche unterschiedlichen Ideen die Studierenden entwickelt haben. „Unser Ziel war es, historische und aktuelle Perspektiven auf Migration und Heimat in Siegen zu zeigen und für alle zugänglich zu machen. Die Kooperation hat nicht nur richtig Spaß gemacht, sondern war auch sehr aufschlussreich“, so Seminarteilnehmerin Alina Weinack.
So wie die Frage „Respekt ist für mich…“, soll auch die gesamte Ausstellung „Siegen. Fremde? Heimat?“ die Besuchenden zum Mitdenken und Mitmachen anregen. An fünfzehn pink markierten Stationen kann man via QR-Code (mit und ohne Smartphone möglich) Objekte der Dauerausstellung mit anderen geliehenen Exponaten sprechen lassen. Die Leihgaben hatte Ausstellungskuratorin Kristin Schrimpf im letzten Jahr aus der Siegener Bevölkerung erhalten – die SZ berichtete.
Die Besucher und Besucherinnen sollen zum Nachdenken angeregt werden. Ein Beispiel: Rubens und die Bratsche: Die Interaktion zwischen dem Selbstporträt Peter Paul Rubens und der Bratsche von Daniel Ibáñez García, Bratschist in der Philharmonie Südwestfalen, thematisiert berufliche Migration. So wie Ibáñez García für die Musik nach Siegen kam, so reiste auch Rubens für seine Profession, die Malerei, nach Italien.
„Das Kooperationsprojekt mit der Universität Siegen setzt die partizipative und co-kreative Ausrichtung der Ausstellung auf tolle Weise fort“, so Forschungsvolontärin Schrimpf. Olivia Garba, Teilnehmerin des Seminars sagt rückblickend: ‚,Am meisten fasziniert haben mich die vielfältigen Darstellungen unserer Forschungsergebnisse. Besonders war die Zusammenarbeit von allen Teilnehmenden.‘‘
Die Ausstellung „Siegen. Fremde? Heimat?“ sowie die Werkstatt-Ausstellung der Studierenden sind noch bis zum 29. September im Siegerlandmuseum zu besichtigen.
Quelle: Siegener Zeitung. 12.08.2024