Der Vortrag widmet sich der Unterstützungslandschaft rund um die zivile Seenotrettung im zentralen Mittelmeer – etwa aus Politik, Kirche oder Kunst – und fragt nach den Motiven für dieses Engagement. Auf der Basis qualitativer Interviews aus Spanien, Italien und Deutschland wird gezeigt, dass Seenotrettung von Unterstützer*innen als Ausdruck demokratischer Werte und als Gegenbild zu staatlicher Untätigkeit verstanden werden kann. Es wird eine analytische Unterscheidung zwischen SAR-NGOs und ihrer Unterstützerlandschaft vorgeschlagen, um sichtbar zu machen, wie sich beide Seiten ergänzen und gemeinsam über den Akt der Rettung hinaus politische Bedeutung entfalten.