Neu vom Netzwerk gegen Diskriminierung: Schwerpunktthema des Jahres

Neu vom Netzwerk gegen Diskriminierung: Schwerpunktthema des Jahres

Das Netzwerk gegen Diskriminierung Siegen setzt sich für eine vielfältige und diskriminierungsfreie Gesellschaft ein. In unserer Arbeit bündeln wir Kräfte, um diskriminierende Strukturen zu erkennen, zu benennen und nachhaltig zu verändern. Das Netzwerk engagiert sich in verschiedenen Bereichen, sei es durch Aufklärungsarbeit, den Austausch über verschiedenste Diskriminierungserfahrungen in der Region oder die Unterstützung von Betroffenen.
Das Netzwerk gegen Diskriminierung hat sich dazu entschieden, jedes Jahr ein anderes Schwerpunktthema in den Fokus der Netzwerkarbeit zu rücken. In diesem Jahr werden wir uns auf Diskriminierung aufgrund von Queerness konzentrieren, um auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, die Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität erfahren.
Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung nicht der gesellschaftlichen Norm von „männlich/weiblich“ oder „heterosexuell“ entspricht. Dazu zählen beispielsweise lesbische, schwule, bisexuelle, trans- oder intergeschlechtliche Personen sowie Menschen, die sich keiner dieser Kategorien eindeutig zuordnen möchten.
Queere Menschen sind in vielen Lebensbereichen nach wie vor mit Benachteiligungen konfrontiert. Sie erleben oft Diskriminierung, Ablehnung und Gewalt, sei es im privaten Umfeld, im Arbeitsleben oder im öffentlichen Raum. Diese Diskriminierungen können in Form von Vorurteilen, Beleidigungen oder auch struktureller Ungleichbehandlung auftreten und beeinträchtigen das Leben und Wohlbefinden der Betroffenen massiv.
Besonders problematisch ist, dass diese Diskriminierung nicht immer offensichtlich ist und sich oft in subtilen, aber nachhaltigen Formen zeigt. So haben queere Menschen in vielen Gesellschaftsbereichen noch immer mit Vorurteilen, eingeschränkten Rechten und einem Mangel an Akzeptanz zu kämpfen. Auch die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung ihrer Identität ist noch nicht überall selbstverständlich.
Leider sind auch in Siegen queere Menschen immer wieder Opfer von Hass und Gewalt. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Vorfällen, die auf Queerfeindlichkeit hinweisen. Beispielsweise kam es im queeren Beratungs- und Begegnungszentrum andersROOM, einem wichtigen Anlaufpunkt für queere Menschen in Siegen, immer wieder zu Einbrüchen und Vandalismus. Diese Angriffe zeigen, wie akut das Problem der Queerfeindlichkeit auch in unserer Region ist.
Diese Vorfälle haben uns dazu bewegt, das Thema Diskriminierung aufgrund von Queerness dieses Jahr in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen. Es ist uns ein Anliegen, ein Bewusstsein für die Herausforderungen zu schaffen, die queere Menschen tagtäglich erleben.
Im Rahmen unseres Schwerpunktthemas für das Jahr 2025 wird das Netzwerk gegen Diskriminierung eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten durchführen. Ziel ist es, das Thema in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen, Aufklärung zu betreiben und vor allem Betroffenen eine Stimme zu geben. Zu den geplanten Aktionen gehört unter anderem ein Stand zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai 2025 in der Innenstadt von Siegen, sowie ein eigener Stand beim CSD Siegen am 26. Juli 2025.
Mit diesen Aktionen möchten wir nicht nur das Thema Queerfeindlichkeit thematisieren, sondern auch für eine Gesellschaft eintreten, in der jede*r, unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, gleiche Rechte und Chancen hat.
Wir laden alle Menschen ein, sich gemeinsam mit uns für eine diskriminierungsfreie und respektvolle Gesellschaft einzusetzen. Denn nur gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, in der Vielfalt gefeiert und nicht als Bedrohung wahrgenommen wird.
Weitere Veranstaltungen werden im Laufe des Jahres auf unserer Homepage angekündigt.

Netzwerk gegen Diskriminierung

Symbolbild: pixabay.com

Interreligiöser Friedhofsrundgang

Interreligiöser Friedhofsrundgang

Auf dem Siegener Lindenbergfriedhof liegen Gräberfelder der drei monotheistischen Religionen nah beieinander. Ein guter Ort also, etwas über die Bestattungs- und Trauertraditionen in Judentum, Christentum und in der islamischen Welt zu erfahren.
Es hat sich mittlerweile eine Tradition etabliert: Der „Runde Tisch der Religionen“ lädt regelmäßig zu einem besonderen Angebot ein. Dabei können die Besucher*innen an einem geführten Spaziergang über den Friedhof teilnehmen, bei dem jeweils ein Vertreter oder eine Vertreterin jeder Glaubensrichtung die spezifische Begräbniskultur und die religiösen Hintergründe der drei monotheistischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam – erläutert.

Sonntag, 18. Mai 2025
Uhrzeit: 14:30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr
Treffpunkt: Lindenbergfriedhof, Neue Halle
Keine Kosten, keine Anmeldung erforderlich

Veranstalter: Runder Tisch der Religionen
c/o Mediathek gegen Rassismus, VAKS e.V.
Sandstraße 28, 57072 Siegen
Mail: lali.mgaloblishvili@vaks.info

18.5.25. Interreligiöser Friedhofsrundgang

 

Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025

Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025

Die Internationale Wochen gegen Rassismus stehen vor der Tür!
Vom 1. bis zum 30. März 2025 setzen wir unter dem Motto «Menschenwürde schützen» mit unseren Angeboten ein Zeichen für ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander.

Auch in diesem Jahr hat das Netzwerk gegen Diskriminierung die Zusammenstellung des Programms koordiniert und einen Flyer erstellt.

Wir laden Sie herzlich ein, sich an den Veranstaltungen zu beteiligen und den beigefügten Programmflyer in Ihren Netzwerken zu teilen. Wir freuen uns auf Ihre aktive Teilnahme und Unterstützung!

Mehr über das Netzwerk: vielfalt-statt-diskriminierung.de

Programmflyer hier herunterladen.

Surf on, Europe!

Surf on, Europe!

Filmabend und Podiumsdiskussion mit dem Regisseur Lukas Steinbrecher
(im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus)

 

Zerrissen zwischen der Freiheit der Wellen und gesellschaftlichen Zwängen ringen im Dokumentarfilm “Surf on, Europe!” drei Surf-Begeisterte mit sozialen und politischen Hürden.

Majid, ein Kitesurf-Lehrer in Tarifa, Spanien, sehnt sich nach seiner Familie, die aufgrund von Visabeschränkungen in Marokko feststeckt. Er bahnt sich seinen Weg durch den Dschungel der Bürokratie, um ihnen die Möglichkeiten eines europäischen Passes zu bieten.

In Biarritz, Frankreich, stellt Margaux Geschlechterstereotypen in der heteronormativen Surfszene infrage. Genervt von sexistischen Klischees organisiert sie mit Freund*innen das erste LGBTQ-freundliche Surf-Festival Europas.

Aufgewachsen im Nordirlandkonflikt, entkam Rosy den Unruhen in Derry durch das Surfen. Inmitten einer tief gespaltenen Gesellschaft sucht der Surfboard-Shaper nach Halt, während er sich selbstständig macht.

„Surf on, Europe!“ erforscht Europas Versprechen von Freiheit und die anhaltenden Herausforderungen, die es bedrohen.

 

Wann: 25.03.2025, 19:00 Uhr. Einlass 18:30 Uhr
Wo: Kurbelkiste, St.-Johann-Straße 18, 57074 Siegen

Veranstaltende: Kommunales Integrationszentrum Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreissportbund Siegen-Wittgenstein e.V., Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung, VAKS e. V. und Filmklub Kurbelkiste e.V.

Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich

 

Aktuelle Shoah-Literatur für Kinder und Jugendliche

Aktuelle Shoah-Literatur für Kinder und Jugendliche

Workshop (im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus)

Nach unserem ersten Workshop über „Jüdisches Leben und Kultur in literarischen Texten der Gegenwart“ setzen wir die Reihe fort.

Die Shoah ist ein zentrales Thema in der Erinnerungskultur und wird in zahlreichen literarischen Werken für junge Leser*innen behandelt. Doch wie erzählt man eine so komplexe Geschichte altersgerecht? Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Darstellung von Trauma, Erinnerung und historischer Verantwortung in der Kinder- und Jugendliteratur?

Im Workshop betrachten wir aktuelle Werke, analysieren deren inhaltliche und stilistische Gestaltung und diskutieren, wie diese Literatur zum Verständnis der Vergangenheit beitragen kann. Dabei werden auch didaktische Fragen thematisiert: Wie kann Shoah-Literatur im Unterricht eingesetzt werden? Welche Chancen und Grenzen gibt es bei der Vermittlung an junge Leser*innen?

Eingeladen sind nicht nur in Schule tätige Menschen, sondern alle, die mehr über jüdisches Leben und Kultur lernen und sich austauschen wollen.

Wann: 26.03.2025, 15:00 Uhr
Wo: Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung, Sandstraße 28, 57072 Siegen

Veranstaltende: Jana Mikota (Universität Siegen), Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung, VAKS e.V.

Kosten: keine
Anmeldung erforderlich: mediathek@vaks.info